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Abschied und Neubeginn: Zum Familienbild stellten sich (von links) Dirk Schäfer, Beatrix Schäfer, Mareike de Groot, Professor Dr. Gerd Schäfer, Privatdozentin Dr. Kirsten de Groot, Frauke de Groot und Dr. Heink de Groot dem Fotografen. Die de Groots sind bereits nach Offenbach, genauer nach Bieber gezogen, was Grandke wohlwollend mit der Bemerkung versah; Bieber, das ist dörfliches Wohnen in der Großstadt. Foto: Klein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Schäferstündchen" für die Chefärzte im Klinikum gibt es nun nicht mehr

Gerd Schäfer als Chefarzt verabschiedet / Kirsten de Groot übernimmt die Medizinische Klinik III

Von Claudia  B e c h t h o l d

Offenbach - Es ist legendär im Klinikum, das monatliche "Schäferstündchen", und es hat diesen Namen, weil es Professor Dr. Gerd Schäfer war, der diese Institution ins Leben gerufen hat. Einmal im Monat haben sich auf seine Einladung hin alle Chefärzte des Klinikums zwanglos bei ihm getroffen, um abseits der Routine Gedanken auszutauschen. Dabei, so hob Oberbürgermeister Gerhard Grandke gestern bei Schäfers Verabschiedung hervor, sei auch so mancher Konsens in schwierigen Fragen gefunden worden. Auch der Ärztliche Direktor, Professor Dr. Norbert Rilinger, würdigte Schäfers Engagement nicht nur auf diesem Gebiet, unter anderem mit einem japanischen Sprichwort: Wer lächelt statt zu toben ist immer der Stärkere!

Fast 30 Jahre hat Gerd Schäfer die Abteilung für Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen am Klinikum geleitet. Zunächst war dies eine Unterabteilung der Medizinischen Klinik I, später wurde daraus die Medizinische Klinik III, der auch das Zentrum für Klinik -und Heimdialyse in Kooperation mit dem Kuratorium für Heimdialyse angeschlossen ist.

Als außerordentlich spannend bezeichnete Schäfer selbst die rasante medizinische Entwicklung in den fast 40 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit. "Ich habe anfangs Tag für Tag junge Menschen mit Nierenerkrankungen sterben sehen, weil wir keine Möglichkeit hatten, ihnen zu helfen", erinnerte er sich. Plötzlich, von einem Tag zum anderen, sei es durch die Kathetertechnik möglich geworden, das Blut der Patienten mit Maschinen zu waschen. Und heute könne man durch moderne Medikamente die Nierentätigkeit in manchen Fällen sogar schon so günstig beeinflussen, dass eine Dialyse nicht mehr nötig sei. "Ich bin erfreut, aber auch immer wieder fassungslos, welche Möglichkeiten die Nierenheilkunde heute hat", gab Schäfer zu.

Klinikum-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt, Grandke und Rilinger richteten einmütig ihren Dank an Professor Schäfer, der nicht nur die Medizinische Klinik III auf- und ausgebaut, sondern dieser auch zu einem hervorragenden Ruf weit über Offenbach hinaus verholfen habe.

Zum 30. September hatte Gerd Schäfer, zu dessen Verabschiedung gestern weit mehr als 120 Gäste ins Rathaus gekommen waren, seine Chefarzt-Position an die Privatdozentin Dr. Kirsten de Groot abgegeben. "Ein bisschen mit Wehmut, weil es natürlich auch Abschied von vielen Mitarbeitern und Patienten bedeutet, aber auch gern, weil ich weiß, dass ich die Aufgabe in gute Hände weitergebe", räumte Schäfer in seiner Dankesrede ein.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte sich dann auch Kirsten de Groot vor. Die Fachärztin für Innere Medizin mit Zusatzausbildungen in der Nierenheilkunde und in der Rheumatologie ist mit ihrer Familie, wie Grandke gleich wohlwollend vermerkte, bereits nach Bieber gezogen. Ihr Mann Dr. Heink de Groot ist Augenarzt und derzeit beratend für das Klinikum tätig.

Professor Schäfer habe innerhalb und außerhalb der Klinik eine offene und konstruktive Atmosphäre geschaffen, die ihr den Einstieg sehr erleichtert habe, sagte Kirsten de Groot. Wie der Ärztliche Direktor Rilinger verriet, hatte die neue Chefärztin gleich an ihrem zweiten Arbeitstag, einem Sonntag, eine Wiederbelebung durchzuführen - erfolgreich!

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